Pfadfinder heute

„Etwas, das dir geschenkt wurde, gehört dir erst, wenn du dem Schenkenden dafür gedankt hast.“

-Lord Robert Baden-Powell-

Pfadfinder Jägersburg – Anerkennend führen wir das Lebenswerk Bernhard Kleins weiter

Bei der Stammesversammlung im November 2007 übernehmen Manuel Fuhrmeister und Julia Biegaj den Vorsitz. Die Wölflingsmeute nimmt 2008 am Bundeslager „Meuterei – Wölflinge ans Ruder“ in Westernohe mit mehr als 3.200 Wölflingen und Leitern aus ganz Deutschland teil, die Jungpfadfinder campen in Euerbach und zusätzlich wird im Herbst noch ein Stammeswochenende in Achtelsbach durchgeführt.

Nicht ganz uneigennützig brachte diese Vielzahl an Aktivitäten der Leiterrunde ausreichend Erfahrung und Praxis für den Woodbadge-Kurs, den man im nächsten April absolvierte.

2009 ist dann wieder geprägt von der Stufenarbeit. Die Wölflinge verbringen ihr Lager in Hinterweidenthal, die Pfadfinder zelten in Berlin, die Jungpfadfinder campen beim Diözesanlager “Meer Gedöns” auf der Hallig Hooge und die Rover durchstreifen auf dem “Hexensteig” den Harz. Von der Wanderlust gepackt, wagten sich die Rover auch zum ersten Mal an den Ironscout, der in diesem Jahr in Gladbeck stattfand. Für 2010 wurde noch einmal ein großes Stammeslager in Berg am österreichischen Attersee organisiert.

Die erste Stammesaktion im Jubiläumsjahr 2011 war ein Stufenwechsel während des Gottesdienstes im Beisein der Gemeinde. Aufgrund der neuen Gruppenzusammensetzung und Leitungswechsel verbrachte die Pfadfinderstufe bereits ein Hüttenwochenende in Boos bei Meisenheim. Im Sommer nahmen die Pfadfinder- und Roverstufe am World Jamboree in Schweden teil und die Wölflinge zog es ins Diözesanlager auf die Grimburg um Robin Hood zu helfen seine Burg zurückzuerobern. Die Jungpfadfinder fuhren zum Hüttenwochenende in die Eifel.

2012 ging es im Stamm international weiter. Die Wölflinge und Jungpfadfinder waren in Wiltz (Luxemburg), während es die Pfadfinder und Rover auf die Inseln Island und Korsika zog. Um die weite Reise zu finanzieren, sammelte die Pfadfinderstufe Spenden durch Aktionen wie die Ostereiersuche und „Rent-a-Scout“, während sich die Leiterrunde durch die Spende des St. Martin Erlöses an das Ronald Mc Donald-Haus der Homburger Universitätsklinik und einen Kochabend für dessen Bewohner sozial engagierte.

Nach lange andauernder Planung wurde mit dem langersehnten Neubau des Toilettenhauses auf dem Herrgottshübel begonnen. Dieses wertet nicht nur die sanitären Einrichtungen des Zeltplatzes auf, sondern verfügt auch über eine ca. 100m² große Veranstaltungsfläche, sowie einen behindertengerechten Toiletten- und Duschbereich. Außerdem schont die moderne Fußbodenheizung und Warmwasserbereitung durch Nutzung einer Solaranlage die Umwelt. Den ersten Härtetest musste das neue Sanitärhaus nach seiner Fertigstellung beim Bezirkspfingstlager „Es große Feschd“ mit 150 Teilnehmern 2013 bestehen.

Im darauffolgenden Sommer fuhr der Stamm mit über 900 weiteren Pfadfindern der Diözese in einem Sonderzug zur Mecklenburgischen Seenplatte. Dort bauten sie am paradiesischen Staat „Zerzura“ mit. Im Herbst erneuerten alle Stammesmitglieder nach einem Stufenwechsel feierlich ihr Pfadfinderversprechen im Fackelschein auf dem Herrgottshübel.

Im Jahr 2014 zelteten die Wölflinge in Ramstein und die Roverstufe folgte dem Lech von seiner Quelle in Österreich bis zum Formarinsee bei Füssen. Die Jungpfadfinder- und Pfadfinderstufe verbrachte ihr Sommerlager mit Bergtouren und internationalen Begegnungen auf einem der drei Weltpfadfinderzeltplätze in Kandersteg (Schweiz). Im Herbst nahm die Roverstufe zum sechsten Mal an einem Ironscout teil. Dabei konnte sich das Team „Hardcore Schwenker Saar“ in Bad Orb nach über 60 km Fußmarsch und zahlreichen Stationen über Platz 10 (von 146) freuen.

2015 baute sich der Stamm seine eigene Goldgräberstadt „Scout-West-City“ in Rüthen auf und die Leiterrunde begann mit der Renovierung des in die Jahre gekommenen Gästehauses auf unserem Zeltplatz.

Die kontinuierliche Arbeit der letzten Jahre trägt Früchte und führte wieder zu einer großen Zahl Rover und Leiter. Dieses Helferpotential veranlasst den Stamm 2016 am ersten Septemberwochenende zu einer Neuauflage des „Bremmefeschd“. Im Sommer fuhren die Pfadfinder und Rover auf das Finnjamboree „Roihu“ nach Hämeenlinna (Finnland), um mit rund 17.000 Pfadfindern aus 45 Nationen Abenteuer zu bestreiten. Von Finnland ging es mit der Fähre weiter nach Stockholm um die Stadt zu entdecken und anschließend mit dem Flieger die Heimreise anzutreten. Die Wölflinge verbrachten ein Wochenende in Naturfreundehaus Völklingen und die Jupfis mieteten ein Haus im Schwarzwald (Hornberg) für ihr Herbstlager. Als Stamm ging es mit dem gesamten Bezirk zur Besichtigung der Zitadelle in Bitch und bei den „Scoutland Games“ der Diözese maßen sich die Pfadis in Disziplinen wie Traktor ziehen oder Baumstammweitwurf. Zudem wurde in diesem Jahr das Pfarreifest in kleinerer Form wiederbelebt und die Pfadis versorgten hierbei die Gemeinde mit Bratwürsten und Schwenkern.

Im Frühjahr 2017 ging es auf die Burg Wilenstein zum Stammeswochenende und beim Bezirkspfingstlager suchten die Saarpfälzer den Schatz eines Piraten auf der Insel „Saartuga“. Im Sommer machte sich der Stamm auf zum nächsten Abenteuer - eine Reise um die Welt. Am Altmühlsee ging es jeden Morgen durch den „Check-in“ zum Flieger um Länder wie China, Amerika, Mexiko, u.v.m. zu entdecken. Die Weltreise endete mit einem Absturz in ein Südseeparadies, indem man mit einem bunten Abend mit Beiträgen aus den bereisten Ländern feierte. Nachdem man in früheren Jahren schon öfter das Friedenslicht in Speyer geholt hatte, machten sich dieses Jahr die beiden Rover Lukas und Johannes nach Wien auf, um es zu uns zu bringen.

Beim LKW in Idar-Oberstein entschließt sich die große Leiterrunde in den nächsten Jahren durch neue Aktion wieder mehr Kinder für die Pfadfinderbewegung zu begeistern. Hierzu engagierte sich der Stamm beim „Kinder & Familienfest“ 2018 der Stadt Homburg. Neben den Stufenlagern in Waldfischbach-Burgalben der (Wös), Kiel (Jupfis), Echternach (Pfadis) und dem Rover Diözesanlager „Mountroverest“ in Berg im Attergau gab es auch noch ein Stammeswochenende in Rascheid. Bei der Hochzeit des langjährigen Mitglieds Steffen Hau beflaggte der Stamm die St. Josefs Kirche wie es selbst an hohen Kirchenfesten selten der Fall ist, weshalb Pfarrer Weber nach seinem Eintreffen bat diese rasch und unauffällig nach dem Gottesdienst wieder zu entfernen. Auch in die Gemeinde bringen sich die Pfadfinder immer wieder in und bekochen diese beim Pfarreiessen mit einer Spitzkohl-Hack-Pfanne.

Die sinkende Zahl teilnehmender Vereine am Jägersburger Vorweihnachtsmarkt begreift die Leiterrunde als Chance, steigerte ihr Engagement weiter und stellte zusätzlich zur schon erweiterten Verkaufsbude noch eine Zweite auf um neben dem traditionellen Flammkuchen auch noch die heißbegehrten Rostwürstchen zu verkaufen.

Die Verkaufsbude hätte fast im Burghof stehenbleiben können, da man hier zum Ostermarkt 2019 die Jägerburger Bevölkerung zum ersten Mal u.a. mit „Eierschmier“ versorgte. Zur weiteren Forcierung der Mitgliederwerbung wurde auf dem Herrgottshübel die erste „Nacht des offenen Zelts“ veranstaltet, bei der alle Kinder Freunde mitbringen durften. Die Lager führten dieses Jahr nach Ludwigswinkel zum Stammeswochenende, Waldhambach, ins Ersatzlager (anstelle der Diözesenaktion) nach Füssen und ins „Sauloch“ nach Franken. Um die Motivation auch bei allen Helfern, die u.a. fürs Bremmefeschd und zur Bewirtschaftung des Herrgottshübel dringend gebraucht werden, weiter hoch zuhalten rief die Leiterrunde im Oktober in der Unterkirche „O’zapft is“ und es wurde zünftig zusammen gefeiert. Bei der Stammesversammlung löst Jonas Fuhrmeister Julia Biegaj als Vorsitzende ab.

Dies war leider vorerst die letzte Feier. Die beiden folgenden Jahre waren von den massiven Einschränkungen durch die globale Corona-Pandemie geprägt. Die „Lockdowns“ führten zu Monaten ohne Gruppenstunden, Weihnachtsmarkt, Bremmefeschd und Martinsumzug fielen der Pandemie zum Opfer und der Ironscout fand 2020 zum ersten Mal digital statt. Die Teilnehmer vernetzten sich mit ihren Smartphones, über welche sie Aufgaben bekamen, aber gelaufen wurde trotzdem ganz analog. Das spürten auch Marcel, Axel, Mojo, Jonas, Schulzi und Piwi ganz real an ihren Füßen als sie nach 22 Stunden und 93km als Gewinner feststanden. Im ersten Pandemiejahr verstarb leider auch unser langjähriger Freund, Kurat und Pfarrer Fritz Boo. Trotz Abstandsgebot, Masken- und Anmeldepflicht für den Kirchenbesuch wurde er unter großer Anteilnahme und einer Bannerabordnung unsererseits beigesetzt.

Mit neuen Ansätzen und viel Flexibilität blieb das Stammesleben jedoch auch in der Pandemie aktiv. So wurden bspw. Online-Gruppenstunden veranstaltet und sehr kurzfristig ein Stammes-Sommerlager auf dem Hehü auf die Beine gestellt. Der Zeltplatz war leider problemlos verfügbar, da nahezu alle Buchungen storniert wurden. Die beiden Jahre mit niedriger Auslastung wurden vom Hehü- und Heimwerker-Team jedoch auch genutzt um notwendige Sanierungen, Reparaturen und Erweiterungen durchzuführen. So wurde der Küchenraum auf Platz 3 komplett entkernt und neu aufgebaut. Zudem wurde mit der Umsetzung der langen geplanten Aufteilung von Platz 1 begonnen, um den seit Jahren sinkenden Gruppengrößen Rechnung zu tragen. Zudem legte die Pfadistufe den lang ersehnten Bierdeckelboden in ihren Gruppenraum vor der Küche. Im Sommer 2021 machten die Wölflinge ein Piratenlager auf dem Hehü, die Rover zog es nach Mammendorf in Bayern und im Herbst fuhr der Stamm in das bewehrte Haus in Achtelsbach. Der wieder stattfindende Martinsumzug gab der ganzen Gemeinde wieder Hoffnung auf eine Normalisierung im kommenden Jahr.

Im Jahr 2022 kehrte die Normalität nach der Corona-Pandemie zurück. Jedoch ist diese Pandemie nicht spurlos am Stamm vorbeigezogen. Im Frühjahr wird die Küche auf Platz 3 renoviert und für die Saison fit gemacht. Im Mai zieht eine Windhose über den Zeltplatz und hinterlässt zahlreiche entwurzelte Bäume, die von zahlreichen Helfern über Wochen hinweg beseitigt werden. Kurz darauf findet wieder ein Bezirkspfingstlager unter dem Motto „Kreuz&Quer“ statt. Im Sommer fahren Wölflinge und Jungpfadfinder gemeinsam ins Sommerlager nach Waldhambach, die Rover-Stufe verschlägt es nach Tschechien. Seit der Pandemie können auch erstmals wieder Aktionen wie das Bremmefeschd und der Weihnachtsmarkt durchgeführt werden. Bei den Vorstandswahlen im November wird der 2. Vorsitzende Jonas Fuhrmeister durch Johanna Grimm abgelöst und Kurat Pfarrer Pirmin Weber durch Adrian Grimm.