Dienstag, 03. August 2021
SOMMERSEHNSUCHT
Liebe Gemeindemitglieder,
endlich wird es Sommer. So wertvoll der viele Regen auch für unsere Böden, Gärten und Wälder war: jetzt sollte aber auch wieder die Zeit der Sonnenbrillen anbrechen.
SOMMERSEHNSUCHT bestimmt unsere Gemüter allenthalben. Sonnenbrillen erfüllen ja gleich mehrere Zwecke: Sie schützen vor der Helligkeit des Sonnenlichtes. Sie vermitteln aber auch einen Hauch von Leichtigkeit und Lifestyle. Sonnenbrillen tauchen die Welt in warmes Licht. Sie verdunkeln die eigenen Augen und machen sie unsichtbar.
Sonnenbrillen sind Indikatoren für den Sommer und sie geben ihren Träger*innen irgendwie einen coolen Look.
Es gibt sie bunt und auffällig, oder auch dezent. Manche sind verspiegelt, andere selbsttönend… Sie merken schon: Die Sonnenbrille hat eine Menge Potential, um zum Symbol eines Sommers zu werden. Alle Eigenschaften der Sonnenbrille vereint aber eins: sie soll uns helfen, die Welt im entschärften Licht zu sehen. Das ist nicht nur besser für unsere Augen, sondern auch fürs Gemüt. Sie ist dann nicht so grell, die Welt. Man kann aber auch gut damit an etwas vorbei schauen – und die andern bekommen es gar nicht mit, denn die eigenen Augen sind ja verborgen und unsichtbar. Andererseits kann man eine Sache auch näher betrachten, ohne dass es auffällt. Licht und Schatten…
SOMMERSEHNSUCHT treibt uns alle um nach diesem langen „Corona-Herbst-Winter-Frühjahr-Komplex“. Wie gerne setzen wir uns jetzt die Sonnenbrillen auf und schauen „wohlgefärbt“ die Welt, wie sie gerade ist. Dabei blenden wir gerne aus, was uns grad nicht wohl ist. Das Corona-Delta und seine Gefahren zum Beispiel. Oder die Sorge um die Vielen, die halt jetzt erst mit Impfen dran sind und die einfach noch Zeit brauchen, bis die Covid-App auf dem Handy einen QR-Code aktiviert, der sie auch unproblematisch wieder am öffentlichen Leben teilhaben lässt. Vielleicht hilft uns die Sonnenbrille aber auch, eigene Sorgen, Nöte oder Unsicherheiten nach außen hin zu verbergen und innerlich einfach mal von uns weg zu schieben. Das sei uns gegönnt. Aber sie kommen wieder, wenn die Sonne untergeht…
SOMMERSEHNSUCHT erfüllt sich derzeit auch so ein bisschen in unseren Gemeinden. In den Kirchen feiern wir wieder befreiter unsere Gottesdienste, singen wieder miteinander und legen die Masken beiseite, sobald wir einen Sitzplatz gefunden haben und ein gewisses Quantum an menschlicher Nähe ist wieder möglich.
Tragen wir in diesem Sommer einfach die Brille, die uns guttut, die uns passt, die wir brauchen und die wir mögen. Sie hilft uns auch, immer mal wieder ungefährdet in den Himmel zu schauen und dabei vielleicht unsere Gedanken und Gebete auf diese Weise richtig zu adressieren…
Gott,
schenke uns Geduld, Weitsicht und Aufmerksamkeit.
Und gib uns die Fähigkeit zur Rücksicht aufeinander,
bis das wirklich alle Menschen geschützt und geimpft sind.
Segne uns, unsere Familien und unsere Gemeinden – und alle,
die weiterhin engagiert und bemüht sind, ihren Teil beizutragen,
das Leben liebenswert zu machen.
AMEN.
Wir, das Seelsorgeteam und das Team des Pfarrbüros wünschen Ihnen frohe und erholsame Sommertage.
Pirmin Weber, Pfarrer
Holger Weberbauer, Diakon
Dr. Ulf Claßen, Diakon
Anna Welter, Gemeindereferentin
Claudia Boßlet, Pfarrsekretärin
Silke Emser, Pfarrsekretärin
Sabine Magold, Pfarrsekretärin