Kleinod der Kirchen- und Orgelbaukunst: St. Josef in Jägersburg und ihre Mayer-Orgel
In diesem Jahr kann die Kirche St. Josef in Jägersburg ihren 65. Geburtstag feiern. Die gleichnamige Pfarrei jedoch ist rund 50 Jahre älter. Sie wurde 1905 (unter Prinzregent Luitpold von Bayern) zur Pfarrei erhoben; bis dahin war die Gemeinde Filiale von Höchen. Eine “richtige” Kirche gab es damals noch nicht; Inflation und Geldmangel und andere Schwierigkeiten machten den Bau ein halbes Jahrhundert lang unmöglich. Erst Anfang der 1950er Jahre stand so viel Geld zur Verfügung, dass der Kirchenbau nach Plänen des bedeutenden Architekten Albert Boßlet (mit Erwin van Aaken) gewagt werden konnte. Möglich wurde dies nicht zuletzt durch die tatkräftige Hilfe vieler ortsansässiger Helfer, die einen großen Teil der Arbeiten in Eigenleistung erbrachten. Die Weihe erfolgte am 21.08.1955 durch Bischof Isidor Markus Emanuel. 1962 wurde die Orgel der Firma Mayer errichtet; außerdem durch den Kunstmaler Ludwig Gastl ein wandfüllendes Altarbild gestaltet. Mitte der1980er Jahre wurde der Innenraum der Kirche renoviert und neue Glasfenster von Herbert Kämper, eingebaut; das Fenster auf der Orgelempore stammt aus der Erbauungszeit und widmet sich dem Kirchenpatron St. Josef. Bei einer Kirchenführung und einem eigens auf den Anlaß hin konzipierten Orgelkonzert, bei dem der renommierte Musiker Christian Brembeck ein erlesenes Programm mit Werken von Johann Sebastian Bach, Sigfrid Karg-Elert, Robert Schumann u.a. erklingen läßt, ist das Gotteshaus (neu) zu erleben.
Christian Brembeck (* 1960) spielt die Orgel ebenso souverän wie er die gesamte Palette alter Tasteninstrumente bis zum Klavier beherrscht. Brembeck errang nach autodidaktischen Anfängen 1981 den Sieg beim Orgelwettbewerb Würzburg. 1982 begann er seine Studien an der Musikhochschule München bei Franz Lehrndorfer (Orgel) und Gitti Pirner (Klavier), die er mit dem A-Examen in Kirchenmusik und dem Meisterklassendiplom abschloß. Es folgte eine weit gefächerte Karriere als gefeierter olist und Kammermusiker in den bedeutenden Konzertsälen und Kirchen Europas, in Israel, Ostasien und Südamerika sowie bei zahlreichen nationalen und internationalen Festivals. Seit Jahren ist er regelmäßiger Gast in der Capilla Real, der Königlichen Kapelle im Escorial (Madrid). Beleg für seine künstlerische Kompetenz sind auch mehr als 50 Einspielungen für Schallplatte/CD, Rundfunk & Fernsehen.
Der Eintritt zum Konzert beträgt 12,- Euro, Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt, Jugendliche bis 18 Jahre zahlen 8,- Euro. Aufgrund der Corona-Bestimmungen muß beim Betreten und Verlassen der Kirche ein selbst mitgebrachter Mund-Nasen-Schutz getragen werden; sobald die Plätze eingenommen wurden, kann er abgelegt werden. Außerdem sind die Plätze begrenzt und es ist eine Anmeldung erforderlich bei der KEB, Telefon (06894/9630516), E-Mail: kebsaarpfalz@aol.com. Karten gibt es auch unter www.ticket-regional.de. Eine spontane Teilnahme ist möglich, sofern freie Plätze vorhanden sind.